Begriffe & Definitionen

 Begriffe und Definition      

Alle Begriffe zu Einkauf und Verhandlungstechnik

ABC-Analyse

Programmstrukturanalyse für die Einteilung von Lieferanten oder Materialien in A (wichtig) bis C (unwichtig).


Agilität

Agilität ist die Fähigkeit einer Organisation, flexibel, schnell und proaktiv zu reagieren.


Alleinstellungsmerkmal

Herausragende Eigenschaft, die ein Produkt oder eine Dienstleistung vom Wettbewerb abhebt, englisch: Unique Selling Proposition, USP.


Angebotsmanagement

Verwaltung und Optimierung des Prozesses von Angebotsanfragen und -annahmen.


Angebotsvergleich

Die Gegenüberstellung von mehreren Angeboten für eine vergleichbare Leistung mit dem Ziel, eine Lieferantenentscheidung herbeizuführen.


Argument

Eine Aussage, die zur Begründung oder Unterstützung einer Forderung oder Behauptung herangezogen wird. 


Ausschreibung

Ein formaler Prozess, bei dem Unternehmen verschiedene Anbieter auffordern, Angebote für eine spezifische Leistung oder ein Produkt abzugeben. Ziel ist es, die besten Konditionen zu erhalten und einen transparenten Beschaffungsprozess sicherzustellen. Ausschreibungen fördern den Wettbewerb und die Kosteneffizienz.


BATNA – Best Alternative to a Negotiated Agreement

Die beste Alternativoption, die ein Verhandlungspartner hat, falls die Verhandlung scheitert. Es ist der Grenzwert für die Übereinkunft in einer Verhandlung, man kann es als Sicherheitsnetz für eine Verhandlung bezeichnen.


BCC – Best Cost Country

Eine Region, in der man eine jeweilige Warengruppe am günstigsten beschaffen kann.


Bedarfsanalyse

Ein Prozess zur Ermittlung des tatsächlichen Material- und Dienstleistungsbedarfs eines Unternehmens. Durch eine genaue Analyse wird sichergestellt, dass nur das beschafft wird, was wirklich benötigt wird. Dies hilft, Kosten zu senken und Bestände zu optimieren.


Bedarfsermittlung

Die Analyse und Planung des zukünftigen Materialbedarfs eines Unternehmens. Eine genaue Bedarfsermittlung verhindert Engpässe und Überbestände. Sie bildet die Grundlage für die Budgetierung und die Bestellplanung.


Bedarfsbündelung – siehe Bündelung.


Benchmarking

Der Vergleich der eigenen Einkaufsprozesse mit denen der besten Wettbewerber oder anderer Branchenführer. Ziel ist es, Verbesserungspotentiale zu erkennen und eigene Prozesse effizienter zu gestalten. Benchmarking kann in Bezug auf Kosten, Qualität und Prozessgeschwindigkeit durchgeführt werden. Benchmarking ist kein Vergleich von Angeboten.


Beste Alternative – siehe BATNA.


Bestellanforderung – BANF.

Die Aufforderung an den Einkauf, ein Produkt oder eine Dienstleistung einzukaufen. BANF ist die Abkürzung aus dem ERP-System SAP.


Beschaffung

Beschaffung ist die Versorgung eines Unternehmens mit Gütern und Dienstleistungen. Der Einkauf ist Bestandteil der Beschaffung.


Beschaffungsmarketing

Beschaffungsmarketing umfasst die Beschaffungsmarktanalyse sowie den Aufbau und die Pflege von Lieferantenbeziehungen. Durch eine proaktive Positionierung des Einkaufs mittels Marketinginstrumenten soll Einfluss auf den Lieferpartner genommen und die Motivation des Lieferanten positiv beeinflusst werden. 


Bestandmanagement

Die Steuerung und Kontrolle von Lagerbeständen, um Kosten zu senken und die Verfügbarkeit sicherzustellen. Ein gutes Bestandsmanagement verhindert Engpässe und reduziert die Kapitalbindung. Methoden wie Just-in-Time helfen, die Bestände optimal anzupassen.


Big Data

Datenmengen, meist zu unstrukturiert, zu komplex und zu groß, um sie manuell auswerten zu können.


Bündelung

Die Bündelung ist die Zusammenführung des Bedarfs bei einem oder wenigen Lieferanten, um bessere Preise aufgrund höherer Mengen zu erhalten.


B2B – Business to Business

Business to Business ist die Kommunikation oder Geschäftstätigkeit zwischen Unternehmen.


B2C – Business to Consumer

Business to Consumer ist die Kommunikation oder Geschäftstätigkeit zwischen einem Unternehmen und einem Endkunden.


CAPEX-Einkauf (capital expenditures) – siehe Invesstitionsgütereinkauf


Cashflow

Cashflow ist die Differenz der Ein- und Ausgaben eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum. Er ist eine Kennzahl für das finanzielle Potenzial eines Unternehmens.


Category Management – siehe Warengruppenmanagement.


Digitalisierung im Einkauf

Der Einsatz digitaler Technologien zur Automatisierung und Optimierung von Einkaufsprozessen. Digitalisierung reduziert den administrativen Aufwand, verbessert die Effizienz und bietet Echtzeitdaten für bessere Entscheidungen. Sie ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines modernen Einkaufs.


Direkter Einkauf

Die Beschaffung von Gütern, die zur Herstellung des eigentlichen Produktes eines Unternehmens benötigt werden. Diese Güter sind meist auf der Stückliste des Endproduktes geführt. 


Dual Sourcing

Ein Beschaffungsansatz, bei dem für ein Produkt zwei Lieferanten eingesetzt werden. Dies verringert das Risiko von Lieferausfällen und stärkt die Verhandlungsposition. Gleichzeitig erhöht es die Flexibilität bei Preisverhandlungen.


E-Bidding

Ein Online-Verfahren, bei dem Lieferanten in einem virtuellen Auktionsformat um Aufträge konkurrieren. E-Bidding ermöglicht schnellen und transparenten Wettbewerb und führt oft zu niedrigeren Preisen. Es vereinfacht den Beschaffungsprozess und verbessert die Effizienz.


E-Procurement

E-Procurement bedeutet elektronische Beschaffung. Damit wird die Beschaffung mithilfe von Informations- und Kommunikations­systemen, insbesondere durch die Nutzung des Internets, bezeichnet.


Einkauf

Einkauf ist das Bestellen von Waren und die damit verbundenen operativen Tätigkeiten. 


Einkaufscontrolling

Einkaufscontrolling ist ein essenzieller Bestandteil des strategischen Einkaufs, der die Planung, Steuerung und Überwachung aller Beschaffungsaktivitäten umfasst. Ziel ist es, Transparenz über Kosten, Lieferantenperformance und Einsparpotenziale zu schaffen, um die Effizienz und Effektivität des Einkaufs zu steigern. Durch Kennzahlen, Berichte und Analysen unterstützt das Einkaufscontrolling die Entscheidungsfindung und trägt zur Erreichung der Unternehmensziele bei.


Einkaufsgemeinschaft

Ein Zusammenschluss mehrerer Unternehmen, um gemeinsam bessere Konditionen im Einkauf zu erzielen. Einkaufsgemeinschaften nutzen das Volumen und die Verhandlungsmacht aller Mitglieder. Sie sind besonders für kleine Unternehmen nützlich, die alleine weniger Einfluss haben.


Einkaufskooperationen – siehe Kooperationen/ Einkaufsgemeinschaft


Einkaufspreisindex

Ein Index, der die Preisentwicklung von eingekauften Waren und Dienstleistungen abbildet. Er hilft Einkäufern, Preisänderungen zu verfolgen und ihre Strategien entsprechend anzupassen. Ein Anstieg im Preisindex kann auf steigende Kosten und die Notwendigkeit von Kostensenkungsmaßnahmen hinweisen.


Einkaufsstrategien

Langfristige Ansätze und Maßnahmen zur Erreichung der Ziele im Einkauf. Strategien wie Single-, Dual- oder Multiple Sourcing helfen dabei, Risiken zu steuern und Kostenvorteile zu nutzen. Eine solide Einkaufsstrategie stärkt die Position des Unternehmens am Markt und sorgt für Wettbewerbsvorteile.


Engpassteile

Für Engpassteile gibt es meist nur wenige Beschaffungsquellen, die Bedeutung für das eigene Unternehmen ist hoch, da es möglicherweise keine Alternativen in der Beschaffung gibt. Das Beschaffungsvolumen und damit die Bedeutung für den Lieferanten sind aber niedrig.


Flexible Preisgestaltung

Eine Preisstrategie, bei der die Preise an die Marktbedingungen angepasst werden. Im Einkauf bedeutet dies, dass Verträge so gestaltet werden, dass auf Marktschwankungen reagiert werden kann. Flexible Preise können zu besseren Konditionen und niedrigeren Kosten führen.


Forecasting

Die Vorhersage zukünftiger Bedarfe und Beschaffungsmengen auf Basis historischer Daten und Trends. Forecasting hilft dem Einkauf, Bedarfe rechtzeitig zu planen und Engpässe zu vermeiden. Ein präzises Forecasting verbessert die Lieferfähigkeit und senkt Lagerkosten.


Freihandelsabkommen

Verträge zwischen Ländern, die den Handel durch den Abbau von Zöllen und Handelshemmnissen fördern. Für den Einkauf bedeutet dies oft geringere Kosten und bessere Wettbewerbsbedingungen. Freihandelsabkommen können die Auswahl an Lieferanten erweitern und Kosten senken.


Freihandelszone

Ein geografisches Gebiet, in dem Waren zollfrei gelagert, gehandelt und verarbeitet werden können. Freihandelszonen fördern den internationalen Handel und verringern die Kosten für den Einkauf. Sie bieten Einkaufsvorteile in Bezug auf Zoll und Transport.


Global Sourcing

Unter Global Sourcing versteht man die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen auf dem internationalen Markt.


Harvard-Verhandlungsmethode

Eine Verhandlungstechnik, die auf eine Win-Win-Lösung abzielt und die Bedürfnisse beider Parteien berücksichtigt. Die Methode basiert auf vier Prinzipien: Trennung von Menschen und Problem, Fokus auf Interessen statt Positionen, Entwicklung von Optionen und Einsatz objektiver Kriterien. Sie fördert faire und nachhaltige Lösungen in Verhandlungen.


Hebelteile

Die Bedeutung für das eigene Unternehmen ist aufgrund des hohen Beschaffungsvolumens erheblich. Die Beschaffungssituation ist durch einen ausreichenden Anbietermarkt einfach.


Herstellbarkeitsanalyse

Strukturierte Bewertung, ob die Anforderungen eines Produktes erfüllt werden können.


Hit Rate

Die Hit Rate – Trefferquote – gibt an, aus wie vielen Angeboten ein Auftrag und damit für das Unternehmen ein relevanter Umsatz wurde.


Indirekter Einkauf

Die Beschaffung von Gütern, die nicht in den Endprodukten verbaut oder an den Kunden weiterverkauft werden. Darunter fallen beispielsweise Büromaterial und Schmiermittel für den eigenen Bedarf.


Incoterms (International Commercial Terms)

Von der Internationalen Handelskammer definierte Regeln, die die Verantwortlichkeiten von Käufern und Verkäufern im internationalen Handel festlegen. Incoterms regeln wichtige Details wie Risikoübertragung und Transportkosten. Sie schaffen Klarheit und verringern Missverständnisse im internationalen Einkauf.


Investitionsgüter

Güter, die langfristig in das Vermögen des Unternehmens eingehen und für Produktionsprozesse genutzt werden. Investitionsgüter wie Maschinen und Anlagen haben hohe Anschaffungskosten und lange Lebenszyklen. Ein strategischer Einkauf dieser Güter kann langfristige Einsparungen und Effizienzsteigerungen bringen. Investitionsgütereinkauf wird dem indirekten Einkauf zugeordnet. Oftmals auch als CAPEX-Einkauf (capital expenditures) bezeichnet


Kaizen

Das japanische Prinzip aus der Arbeitswelt. Es will die kontinuierliche Verbesserung durch viele kleine Schritte erreichen.


Kanban

Lagersystem, das bei Entnahme zu selbstständigen Ordern durch den Auftraggeber und automatischem Auffüllen führt.


Kaufmotiv

Ein Kaufmotiv ist der Beweggrund, warum ein Käufer einen Kauf veranlasst und warum er sich für ein bestimmtes Produkt entscheidet. 


Kennzahlen im Einkauf

Messgrößen zur Analyse und Bewertung der Effizienz und Leistung des Einkaufs. Beispiele sind Kostenersparnis, Liefertermintreue und Bestandsumschlag. Einkaufskennzahlen ermöglichen es, Schwachstellen zu identifizieren und Maßnahmen zur Prozessoptimierung zu ergreifen.


KI – Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz ist der Überbegriff für die Simulation der menschlichen Intelligenz durch Maschinen. Insbesondere ist damit maschinelles Lernen und das Erkennen von Regeln verbunden.


Komplexität

Als komplex wird ein System bezeichnet, in dem zahlreiche Bestandteile auf vielfältige Weise interagieren. Die Verläufe und Wirkungen sind veränderlich. Muster und übergeordnete Regeln sind schwer zu erkennen.


Konsignationslager

In einem Konsignationslager ist die eingelagerte Ware im Eigentum des Herstellers. Das Eigentum der Ware geht bei Entnahme an den Abnehmer über, damit erfolgt auch der Zahlungslauf. Es dient zur Reduzierung der Lagerhaltungskosten. Im Gegensatz zum Vendor Managed Inventory obliegt die Disposition des Lagers weiterhin dem Abnehmer.


Konzeptwettbewerb

Ein Konzeptwettbewerb ist eine Ausschreibung, die nicht auf einer konkreten technischen Spezifikation beruht, sondern Konzepte der Anbieter vergleicht. Dadurch sollen neue innovative Ideen oder Kostenpotenziale erschlossen werden.


Kooperationen

Zusammenarbeit von zwei oder mehreren Unternehmen mit dem Ziel, einzelne Produkte oder gesamte Warengruppen gemeinsam zu beschaffen, um damit durch größere Einkaufsvolumen bessere Einkaufskonditionen zu erzielen.


Kosten-Nutzen-Analyse

Eine Methode zur Bewertung von Alternativen basierend auf ihren Kosten und dem erwarteten Nutzen. Im Einkauf hilft diese Analyse, fundierte Entscheidungen zu treffen und Ressourcen optimal zu nutzen. Sie verbessert die Entscheidungsqualität und stellt sicher, dass der beste Wert für das Unternehmen erzielt wird.


Kreditorenmanagement

Verwaltung und Überwachung der Schulden des Unternehmens gegenüber Lieferanten. Ein effizientes Kreditorenmanagement verbessert den Cashflow und stärkt die Beziehungen zu Lieferanten. Es kann auch helfen, Zahlungsfristen optimal auszunutzen und Kosten zu senken.


Know-how-Transfer

Know-how-Transfer ist die Vermittlung von Wissen. In der Beschaffung geht es um die Erschließung des Know-hows der Lieferanten.


Lastenheft

Das Lastenheft enthält alle Anforderungen an ein Produkt oder eine Dienstleistung. In ihm sind die Funktionen, die erfüllt werden müssen, vom Auftraggeber umschrieben. 


LCC – Life Cycle Cost

Die Life Cycle Cost-Betrachtung berücksichtigt die Kosten eines Produktes während des gesamten Produktlebenszyklus. Sie wird vor allem für Investitionsgüter eingesetzt, da sie im Gegensatz zum Total Cost of Ownership-Vorgehen die Transaktionskosten nicht berücksichtigt.


Lead-Buyer

Das Konzept des Lead-Buyers beschreibt die Verantwortlichkeit eines Einkäufers für eine bestimmte Warengruppe innerhalb einer Organisation oder Unternehmensgruppe.


Lieferbedingungen

Lieferbedingungen regeln zwischen Verkäufer und Käufer die Einzelheiten der Vertragsabwicklung, wie beispielsweise Zahlungsbedingungen, Art und Preis der Lieferung und Fracht.


Lieferantenauswahl

Der Prozess der Identifizierung und Bewertung potenzieller Lieferanten für eine langfristige Zusammenarbeit. Die Auswahl basiert auf Kriterien wie Preis, Qualität und Zuverlässigkeit. Eine sorgfältige Lieferantenauswahl ist entscheidend für die Qualität und Stabilität der Lieferkette.


Lieferantenbewertung

Ein systematischer Prozess zur Bewertung von Lieferanten auf Basis festgelegter Kriterien wie Qualität, Preis und Zuverlässigkeit. Die Lieferantenbewertung unterstützt strategische Entscheidungen und hilft, langfristige Partnerschaften zu etablieren. Eine kontinuierliche Bewertung fördert die Qualität und reduziert Risiken.


Lieferantenentwicklung

Die Lieferantenentwicklung ist Teil des Lieferantenmanagements. Es dient der Verbesserung der Zusammenarbeit und der Leistungserfüllung insbesondere von strategischen Lieferanten.


Lieferantenintegration

Die enge Zusammenarbeit mit strategisch wichtigen Lieferanten, oft schon in frühen Entwicklungsphasen neuer Produkte. Lieferantenintegration fördert Innovationen und verbessert die Effizienz in der Lieferkette. Sie trägt zur Qualitätssicherung und Risikominimierung bei.


Lieferantenkonsolidierung

Der Prozess, bei dem die Anzahl der Lieferanten reduziert wird, um die Effizienz und Kostenkontrolle zu verbessern. Eine konsolidierte Lieferantenbasis erleichtert das Management und stärkt die Verhandlungsmacht. Dies führt oft zu besseren Konditionen und einer stabileren Versorgung.


Lieferantenmanagement

Unter Lieferantenmanagement versteht man die Gestaltung, Lenkung und Entwicklung von Abnehmer-Lieferanten-Beziehungen.


Lieferantenscoring

Ein Bewertungssystem, das Lieferanten anhand von Kriterien wie Qualität, Preis und Zuverlässigkeit bewertet. Lieferantenscoring fördert Transparenz und ermöglicht eine fundierte Auswahl von Partnern. Es stärkt die Qualität der Lieferkette und hilft, Risiken zu reduzieren.


Lieferantenportfolio

Die Gesamtheit der Lieferanten, mit denen ein Unternehmen zusammenarbeitet. Ein gut strukturiertes Portfolio sorgt für eine ausgewogene Mischung aus Flexibilität und Sicherheit. Es ermöglicht eine strategische Auswahl der besten Lieferanten und eine bessere Verhandlungsposition.


Lieferantenselbstauskunft

Systematische Informationsbeschaffung, meist mittels eines Fragebogens, über einen potenziellen Lieferanten.


Lieferantentag

Veranstaltung, zu der mehrere Lieferanten eingeladen werden. Ziel ist die persönliche und effektive Kommunikation von Informationen und Zielen. 


Make-or-Buy

Entscheidung zwischen der eigenen Fertigung oder Erbringung und dem Zukauf eines Produktes oder einer Dienstleistung.


Marktanalyse

Die systematische Untersuchung des Marktes, um Trends, Preise und Wettbewerber zu verstehen. Im Einkauf hilft die Marktanalyse, fundierte Entscheidungen zu treffen und günstige Konditionen zu erzielen. Eine regelmäßige Marktanalyse stärkt die Verhandlungsposition und ermöglicht Anpassungen an Marktveränderungen.


Materialgruppenmanagement - siehe Warengruppenmanagement.


Maverick-Buying

Unter Maverick-Buying versteht man die Beschaffung ohne die Einkaufsabteilungen. Die Fachabteilungen bestellen die Waren und Dienstleistungen, ohne die standardisierten Prozesse zu beachten.


Mehrjahresvereinbarung

Verträge, die eine Laufzeit über mehrere Jahre haben. Dadurch soll für Anbieter und Kunde Sicherheit erreicht werden. Der Einkauf verspricht sich davon bessere Preise.


MRO-Produkte

Die Abkürzung MRO steht für Maintenance, Repair und Operating Products. MRO-Produkte sind die Zusammenfassung der indirekten Verbrauchsmaterialien im Umfeld der Produktion. 


Multiple Sourcing

Die Beschaffung eines Produkts oder einer Dienstleistung von mehreren Lieferanten. Dieser Ansatz reduziert das Risiko von Lieferausfällen und stärkt die Verhandlungsposition. Gleichzeitig bietet Multiple Sourcing Flexibilität und sorgt für Wettbewerb unter den Lieferanten.


Nachhaltige Beschaffung

Der Einkauf von Produkten und Dienstleistungen unter Berücksichtigung ökologischer und sozialer Kriterien. Ziel ist es, die Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu minimieren. Nachhaltige Beschaffung stärkt das Image des Unternehmens und trägt zur Corporate Social Responsibility (CSR) bei.


Natural Hedging

Die Differenz zwischen Ein- und Ausgaben in einer Fremdwährung wird durch realwirtschaftliche Transaktionen reduziert.


Nutzwertanalyse

Die Gegenüberstellung von mehreren Angeboten bzw. Entscheidungsalternativen auf Basis von mehreren gewichteten Kriterien. Die Kriterien werden pro Alternative mit Punkten bewertet, durch die Multiplikation mit der Gewichtung ergibt sich pro Entscheidungsalternative eine Gesamtpunktzahl.


Open-Book-Kalkulation

Eine Open-Book-Kalkulation legt die Kosten für eine Leistung bzw. die Grundlage eines Angebots offen. Dadurch sollen Kostenverursacher identifiziert werden und Leistungsveränderungen aus Kostengesichtspunkten nachvollziehbar werden.


Operativer Einkauf

Der tägliche Einkauf von Materialien und Dienstleistungen zur Deckung des laufenden Bedarfs. Der operative Einkauf umfasst Bestellabwicklung, Lieferterminverfolgung und Reklamationsbearbeitung. Er stellt sicher, dass das Unternehmen kontinuierlich versorgt wird.


Order-to-Cash (OTC)

Der Prozess vom Eingang einer Bestellung bis zur Bezahlung der Rechnung durch den Kunden. OTC umfasst alle Schritte wie Auftragsbearbeitung, Lieferung und Rechnungsstellung. Ein optimierter OTC-Prozess beschleunigt den Cashflow und verbessert die Kundenzufriedenheit


Outsourcing

Die Auslagerung bestimmter Tätigkeiten oder Dienstleistungen an externe Anbieter, um Kosten zu senken und sich auf Kernkompetenzen zu konzentrieren. Outsourcing kann zur Effizienzsteigerung und Flexibilität beitragen. Gleichzeitig bringt es jedoch auch Risiken wie Abhängigkeiten und Qualitätsprobleme mit sich.


Pflichtenheft

Das Pflichtenheft überträgt die Vorgaben aus dem Lastenheft und zeigt auf, wie diese erfüllt werden. Das Pflichtenheft erstellt der Auftragnehmer.


Portfolioanalyse

Das Beschaffungsportfolio gliedert das Einkaufsvolumen nach Ergebniseinfluss und Versorgungsrisiko. Damit sollen Ziel, Chancen, Risiken und auch Einkaufsstrategien hergeleitet werden.


Portfoliomanagement im Einkauf

Die strategische Analyse und Verwaltung von Warengruppen und Lieferanten nach Risiko und Bedeutung. Portfoliomanagement hilft, Prioritäten zu setzen und Ressourcen gezielt einzusetzen. Durch die Einteilung in Kategorien wie „strategisch“, „kritisch“ oder „unbedeutend“ wird die Risikosteuerung verbessert.


Preisgleitklausel

Eine Preisgleitklausel ist eine Vereinbarung im Kaufvertrag, die Veränderungen der kostenrelevanten Rahmenbedingungen, beispielsweise von Rohstoffpreisen, auf Basis eines Index im vereinbarten Endpreis widerspiegeln soll. 


Problemlösungskompetenz

Problemlösungskompetenz ist die Fähigkeit, Probleme zu erkennen, zu analysieren und durch selbstständiges Denken und Handeln zu lösen.


Procure-to-Pay

Procure-to-Pay bezeichnet den Prozess von der Bestellung bis zum Zahlvorgang. Davor steht der Prozess Source-to-Contract, der den Prozess von der Bedarfsanalyse und Lieferantensuche bis zur Bestellung beschreibt.


Produktivmaterial

Material, das direkt im Endprodukt verbaut wird, deshalb in der Stückliste geführt wird.


Qualitätssicherungsvereinbarung (QSV)

Ein Vertrag, der Qualitätsanforderungen und Prüfprozesse zwischen dem Unternehmen und dem Lieferanten regelt. Die QSV sichert die Qualität der gelieferten Waren und Dienstleistungen. Sie reduziert Reklamationen und stärkt die Qualität der Lieferkette.


Rahmenverträge

Verträge, die allgemeine Bedingungen für eine langfristige Zusammenarbeit mit Lieferanten festlegen. Rahmenverträge reduzieren den Verwaltungsaufwand und bieten Planungssicherheit. Sie ermöglichen eine schnelle und effiziente Beschaffung, ohne dass bei jedem Kauf ein neuer Vertrag abgeschlossen werden muss.


Redundanz

Redundant bedeutet, dass Vergleichbares mindestens zweimal vorhanden ist. In der Technik (Strom, Daten) wird mit Redundanz erreicht, dass Systeme beim Ausfall von Einzelteilen nicht ausfallen.


Resilienz

Resilienz ist die Widerstandskraft gegenüber Krisen und Schocks. Es ist die Fähigkeit, sich an Veränderungen von außen anzupassen. 


Request for Quotation (RFQ)

Angebotsanfrage.


Risiko

Die Kombination der Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Schadens und des zugehörigen Schadensausmaßes, gemäß ISO 14971.


Risikomanagement

Die Aufgabe des Risikomanagements ist es, die Gefahren, denen ein Unternehmen ausgesetzt ist, zu erkennen und durch geeignete Maßnahmen in ein ausgewogenes, günstiges Risiko-Ertrag-Verhältnis zu bringen.


Rohstoffpreisabsicherung

Der Einsatz von Finanzinstrumenten wie Futures oder Optionen, um sich gegen Schwankungen bei Rohstoffpreisen abzusichern. Preisabsicherung schützt das Unternehmen vor unvorhersehbaren Kostensteigerungen und verbessert die Planungssicherheit. Sie ist besonders bei volatilen Rohstoffen wie Öl oder Metallen wichtig.


Single Sourcing

Ein Beschaffungsansatz, bei dem nur ein Lieferant für ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung ausgewählt wird. Single Sourcing ermöglicht oft bessere Preise und langfristige Beziehungen, birgt jedoch Risiken, wenn der Lieferant ausfällt. Es ist besonders bei strategisch wichtigen Lieferanten gängig.


Sourcing-Strategien

Verschiedene Ansätze zur Beschaffung von Materialien und Dienstleistungen, wie Single Sourcing, Dual Sourcing und Global Sourcing. Die richtige Sourcing-Strategie hängt von Faktoren wie Risiko, Kosten und Verfügbarkeit ab. Eine sorgfältige Auswahl der Sourcing-Strategie stärkt die Lieferkette und Wettbewerbsfähigkeit.


Supplier Relationship Management (SRM)

Die Planung und Steuerung der Lieferantenbeziehungen. Ziel ist die enge Anbindung der Lieferanten an ein Unternehmen, beispielsweise in Form von Kooperationen oder Entwicklungspartnerschaften.


Spend-Cube

Der Ausgabenwürfel mit den drei Achsen „Wo kauft man ein“, „Was kauft man ein“ und „Wer kauft ein“ will die Ausgabentransparenz über das gesamte Beschaffungsvolumen gewährleisten. Es sollen die jeglichen Ausgaben über alle Geschäftseinheiten oder Kostenstellen bei allen Lieferanten erfasst werden.


Strategischer Einkauf

Der strategische Einkauf umfasst im Gegensatz zum operativen Einkauf die längerfristigen und nicht die Aufgaben des Tagesgeschäfts im Einkauf, wie Beschaffungsmarktanalyse, Risiko-, Warengruppen- und Lieferantenmanagement.


Strategisches Beschaffungsmanagement

Ein umfassender Ansatz zur langfristigen Planung und Steuerung aller Einkaufsaktivitäten im Unternehmen. Das Ziel ist, Kosten zu senken, Risiken zu minimieren und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Strategisches Beschaffungsmanagement stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz.


Supplier Relationship Management (SRM)

Der Aufbau und die Pflege langfristiger Beziehungen zu strategisch wichtigen Lieferanten. SRM fördert die Zusammenarbeit und unterstützt Innovationen. Es trägt zur Stabilität und Qualität der Lieferkette bei.


Supply-Chain-Management

Supply-Chain-Management umfasst alle Vorgänge in der kompletten Lieferkette, in Zusammenhang mit Beschaffung wird es verwendet, um Logistik und Beschaffung zusammenzufassen.


SWOT-Analyse

Die SWOT-Analyse ist ein Instrument zur Analyse der strategischen Position eines Unternehmens oder eines Bereichs. Dabei werden die Stärken (Strengths), die Schwächen (Weakness), die Chancen (Opportunities) und die Risiken (Threats) aufgeführt.


Synergieeffekte

Positive Effekte, die durch die Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen oder Unternehmen erzielt werden. Im Einkauf entstehen Synergien oft durch Konsolidierung von Bestellungen und Verhandlungen. Synergieeffekte führen zu besseren Konditionen und einem effizienteren Ressourceneinsatz.


Total Cost of Acquisition (TCA)

Die gesamten Kosten, die mit der Beschaffung eines Produkts verbunden sind, einschließlich Einkaufspreis, Transport, Lagerung und Qualitätsprüfungen. TCA ermöglicht eine umfassende Kostenbewertung und verbessert die Entscheidungsgrundlage im Einkauf. Es ist ein wichtiger Faktor im strategischen Kostenmanagement.


Total Cost of Ownership (TCO)

Bei der Total Cost of Ownership-Berechnung sollen alle Kosten eines Produktes über die Lebenszeit ermittelt werden. Neben den direkten Anschaffungskosten werden auch die Aufwendungen für den Betrieb, beispielsweise Wartung und Energie, aber auch die Transaktionskosten berücksichtigt. Ziel der Methode ist ein umfassendes Verständnis der Kosten. 


Transaktionskosten

Transaktionskosten sind diejenigen Kosten, die bei der Übertragung und nicht bei der Erstellung eines Gutes entstehen.


USP - Unique Selling Proposition

Siehe Alleinstellungsmerkmal.


Value Analysis – siehe Wertanalyse.


Vendor Managed Inventory

Der Lieferant ist für die Überwachung und Belieferung des Lagers auf Basis ihm zur Verfügung gestellter Bedarfszahlen verantwortlich. Er hat die Bestandshoheit, auch im Lager beim Kunden.


Verhandlungsmacht

Das Maß an Einfluss, das ein Käufer oder Verkäufer auf die Bedingungen einer Transaktion ausüben kann. Verhandlungsmacht basiert auf Faktoren wie Marktanteil, Wettbewerb und Verfügbarkeit von Alternativen. Eine hohe Verhandlungsmacht verbessert die Konditionen und stärkt die Position des Einkäufers.


Verhandlungsmasse

Verhandlungsmasse ist die Anzahl von Verhandlungsoptionen und -alternativen, die man während der Verhandlung zur Verfügung hat.


Verhandlungsvorbereitung

Der Prozess der Analyse und Planung vor einer Verhandlung, um die besten Bedingungen zu erzielen. Eine sorgfältige Verhandlungsvorbereitung stärkt die Verhandlungsposition und minimiert Risiken. Vorbereitung beinhaltet das Festlegen von Zielen, Taktiken und die Analyse des Verhandlungspartners.


Verhandlungspsychologie

Die Wissenschaft, die untersucht, wie psychologische Faktoren das Verhalten in Verhandlungen beeinflussen. Ein Verständnis der Verhandlungspsychologie hilft, die Bedürfnisse und Wünsche der Verhandlungspartner besser einzuschätzen. Sie unterstützt die Entwicklung erfolgreicher Verhandlungsstrategien.


Vertikale Integration

Die Übernahme von Lieferanten oder Distributoren, um mehr Kontrolle über die Lieferkette zu erlangen. Vertikale Integration reduziert Abhängigkeiten und ermöglicht eine engere Steuerung der Qualität. Sie kann jedoch auch zu höheren Kosten und einem geringeren Fokus auf Kernkompetenzen führen.


Verkäufermarkt

Im Verkäufermarkt ist die Nachfrage größer als das Angebot, das Angebot an Waren ist verhältnismäßig knapp. Der Verkäufer befindet sich in einer besseren Position als der Käufer.


Vertragsmanagement

Der Prozess der Verwaltung und Überwachung von Verträgen mit Lieferanten, um die Einhaltung und Umsetzung sicherzustellen. Ein effektives Vertragsmanagement hilft, Risiken zu minimieren und Kosten zu kontrollieren. Es sichert die Verfügbarkeit und Qualität der eingekauften Leistungen.


Warengruppenmanagement

Güter und Dienstleistungen werden über vergleichbare Merkmale in Warengruppen eingeteilt. Diese Warengruppenstruktur ermöglicht eine bessere Transparenz über das Beschaffungs­volumen und die Lieferanten dieser Warengruppe. Darauf aufbauend lassen sich qualifizierter als für das gesamte Einkaufsvolumen Strategien ableiten, Risiken einschätzen, Bündelungseffekte erzielen oder Anfragen konkreter gestalten.


Wertanalyse

Die Wertanalyse ist ein Prozess, der ein Produkt auf die erforderlichen Funktionen und Eigenschaften reduziert, um damit die Kosten auf das Wesentliche zu reduzieren. Im Gegensatz dazu zeigt eine Wertstromanalyse alle Prozesse und Flüsse der Wertschöpfung in der Produktion oder bei einer Dienstleistung. 


Wertschöpfung

Summe der in einem Unternehmen erbrachten wirtschaftlichen Leistung.


Wertschöpfungskette

Alle Aktivitäten und Prozesse, die zur Herstellung eines Produkts oder einer Dienstleistung beitragen. Im Einkauf bedeutet dies die Koordination der Lieferanten, um maximale Effizienz und Qualität zu erzielen. Eine optimierte Wertschöpfungskette senkt die Kosten und steigert den Wert für den Kunden.


Wettbewerbsanalyse

Die Analyse von Wettbewerbern, um deren Stärken und Schwächen zu verstehen und daraus Vorteile zu ziehen. Im Einkauf hilft die Wettbewerbsanalyse, Markttrends zu erkennen und gezielt Lieferanten auszuwählen. Eine gute Wettbewerbsanalyse stärkt die eigene Marktposition.


Zertifizierung

Ein formales Verfahren, bei dem Produkte, Prozesse oder Unternehmen nach festgelegten Standards geprüft und bestätigt werden. Zertifizierungen wie ISO 9001 sind oft Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit bestimmten Kunden oder in bestimmten Märkten. Sie schaffen Vertrauen und gewährleisten Qualitätsstandards.


Zielkosten

Ein Kostenrahmen, den ein Unternehmen für ein Produkt oder eine Dienstleistung setzt, basierend auf Marktanalysen und Gewinnzielen. Zielkosten helfen dem Einkauf, preisgünstige und gleichzeitig qualitativ hochwertige Angebote zu finden. Sie stellen sicher, dass Produkte rentabel und wettbewerbsfähig bleiben.


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